Die älteste Kirche der Stadt ist die Holzkirchen - die Nikolauskirche (1607, vul. Sahajdatschnoho). Für sie sind die typisch bukowinischen Balkenwerkkonstruktionen und die hohen steil abfallenden Dächer kennzeichnend.
In der ersten Hälfte des XIX. Jhs. wurde in der Stadtmitte im klassizistischen Baustil die romisch-katholische Kirche Aufstellung des Heiligen Kreuzes aufgeführt. Mit dem Bau wurde 1787 begonnen. Wegen Berechnungsfehler der Baumeister stürzten die Wände ab und zu ein. Erst um 1814 wurden die Bauarbeiten abgeschlossen. Für eine lange Zeit war die katholische Kirche mit ihrer hohen Spitze die architektonische Dominante in Czernowitz. Der Turm wurde als Brandschutzposten benutzt.
Die strengen klassizistischen Formen in Verbindung mit byzantinischen und altukrainischen Bautraditionen kennzeichnen die griechisch-katholische Maria-Himmelfahrtskirche (1821) in der Ruska-Straße, die orthodoxe St. Paraskewiakirche (1843-1863) an der Straßenkreuzung Holovna- und Maria-Sankowetska-Straße und die Kathedrale des Heiligen Geistes (Holovna-Straße 85).
Die Kathedrale des Heiligen Geistes ist zweifellos einer der monumentalsten Bauten in Czernowitz. Seine Lage wurde von dem Ingenieur A. Marin bei den Vorbereitungen des Entwicklungsplans von Czemowitz 1831 bestimmt. Der Grundstein der Kathedrale wurde am 3. Juli 1844 gelegt. Die Bauarbeiten gingen mit einigen Pausen bis 1864. Die Arbeiten im Innenraum aber dauerten noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts an. 1892-1896 führte eine Gruppe von Künstlern aus Wien mit Karl Jobst an der Spitze die Wandmalereiarbeiten durch. Die Anlage selbst ist im klassizistischen Stil gebaut. Der Verfasser des Entwurfs war Architekt Roll. In den 6oer Jahren ist die Fassade der Kathedrale umgebaut worden. Der Entwurf für den Umbau wurde von Joseph Hlavka gezeichnet.
Nach dem Bauprojekt von J. Hlavka wurde die neogotische armenisch-katholische Kirche (z. Z. Orgelsaal der Philharmonie, Ukrainska-Straße 30) errichtet. Sie ist aus Glasurziegeln gebaut, besonders beeindruckend sind der meisterhafte Steinschnitt, die Keramikverkleidung, die Buntglasfenster sowie die Kuppelmalerei in ihrem Innenraum.
Ein neogotisches Baumuster stellt auch die ehemalige Jesuitenkirche „Das Herz Jesu“ (1891-1894, Arch. Joseph Leitzner) in der heutigen Schewtschenko-Straße 2 dar. 2000 wurde beschlossen, dieses Gebäude an die deutsche Gemeinschaft der Stadt zurückzugeben.
Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg 1939 wurde die Errichtung der Nikolauskathedrale (Ruska-Straße 35) vollendet. Ihre Gesamtarchitektur erinnert an einen der wichtigsten sakralen Kreuzkuppelbauten Rumäniens, die Kirche in Curtea-de-Arges (Mitte XIV. Jhs.). Die emporragenden schneckenförmigen Kirchtürme fesseln den Blick und beeindrucken den Menschen innigst.
Neben den christlichen Heiligtümern war Czernowitz einmal auch durch seine wunderschöne Synagoge an der Ecke der Universität-Straße und Maria-Sankowetska-Straße bekannt. Dieses vom berühmten Lemberger Baumeister Julian Zachariewicz im „mauritanischen“ Stil 1873-1877 entworfene Gebäude beeindruckte einmal mit Leichtigkeit seiner Proportionen und auserlesenen Verkleidungen. Es sah so aus, als wäre es nach Czernowitz aus dem arabischen Orient herübergebracht worden. Leider wurde die Synagoge 1954 für ein Kino „Tscherniwzi“ umgebaut.
Bewertungen
Antonina, 16.04.2017
Es ist schon etwas Besonderes einmal die "Czernowitzer Luft" zu schnuppern, denn es heißt nicht umsonst die schöne Altstadt sei eine Reise wert.